Risikoprämie für Skifahrer? Skiunfälle kosten mehr als eine halbe Milliarde Franken pro Jahr

Wintersport ist gefährlich, das offenbart die Statistik. Die Schweiz zählt in der Wohnbevölkerung jährlich 54‘000 Skiunfälle und 13'000 Snowboardunfälle auf Schweizer Skipisten. Zusammen verursachen Skifahrer und Snowboarder Kosten von über einer halben Milliarde Franken jährlich. Nicht selten haben verletzte Wintersportler Alkohol im Blut.

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Skisport- und Snowboardunfälle verursachen jährlich über 653 Millionen Franken Kosten.

 




Skiunfall-Statistik:

Skifahren und Snowboarden zählen zu beliebtesten Sportaktivitäten in der Schweiz. Einer Studie der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) zufolge ist die Anzahl der Unfälle in den letzten Jahren drastisch angestiegen. Im Jahr 2000 verletzten sich 46‘020 Skifahrer der Wohnbevölkerung. Im Jahr 2013 waren es bereits 54’740 verunfallte Skifahrer. Das sind jährlich 8000 Unfallverletzte mehr.

Der BfU zufolge sind jedes Jahr über 2,573 Millionen Skifahrer und 371'231 Snowboardfahrer aus der Schweizer Bevölkerung gelegentlich im Schnee unterwegs.

56% aller Wintersportunfälle passieren beim alpinen Skifahren, 15% beim Snowboarden. Doch nur 6% der Skiunfälle ereignen sich bei einer Kollision mit einer anderen Person. Über 90% der Personen verunfallen selber.

 

Skiunfälle kosten mehr als doppelt so viel:

Nicht nur die Quantität der Unfälle hat zugenommen, sondern auch die Intensität resp. der Schweregrad der Verletzungen. Schwerere Verletzungen führen wiederum zu aufwendigeren Behandlungen und folglich zu höheren Kosten. Verunfallte Skifahrer generierten allein im Jahr 2013 materielle Kosten von 583.5 Millionen Franken, rechnet das «BfU» vor. Verunfallte Snowboarder verursachten derweil Kosten in Höhe von 70 Millionen Franken. Die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten der Unfälle beim Ski- bzw. Snowboardfahren betrugen im Jahr 2013 3.604 Milliarden bzw. 487 Millionen Franken.

Der Anteil der Ski- und Snowboardunfälle an den Gesamtkosten aller Sportunfälle macht mit rund einem Viertel den grössten Anteil aus.

Fussballspielen, Skifahren und Snowboardfahren machen fast 44% aller Sportunfälle und 16% aller Freizeitunfälle aus. Dabei sind Skiunfälle doppelt so teuer wie Fussball- oder Eishockeyunfälle. Dies zeigt die neuste Auswertung der von der «Suva» geführten Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung UVG. Unfälle im Fussball kosteten 2011 mit 3100 Franken nicht einmal die Hälfte der Wintersportunfälle. Skiunfälle verursachten 2011 hingegen mit 6700 Franken pro Fall überdurchschnittlich hohe Kosten. Tendenz klar steigend:

Im Jahr 2015 kostete laut BfU ein einzelner Skiunfall durchschnittlich 10'472 CHF, ein einzelner Snowboardunfall 5’392 CHF. Damit sind Skiunfälle beinahe doppelt so teuer wie Snowboardunfälle.

 

Skiunfälle mit Alkohol:

Nicht selten passieren Skiunfälle unter Alkoholeinfluss. Laut einer Studie haben 20% aller verunfallten Skifahrer Alkohol im Blut.

«Warum nicht eine Risikoprämie für Skifahrer, wenn sie so immense Kosten verursachen?», fragt ein Leser in der «Aargauerzeitung».

Risikoprämie für Skifahrer?

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Weiterführende Informationen:
Unfallstatistik 2017 (Koordinationsgruppe für die Statistik der Unfallversicherung)
Über eine halbe Milliarde Franken (Aargauerzeitung)
Skiunfall unter Alkoholeinfluss (Lexwiki)
Zahlen zum Unfallgeschehen im Schneesport (Beratungsstelle für Unfallverhütung)
Skiunfälle doppelt so teuer wie Unfälle auf dem Fussballfeld (Suva)


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(Last updated: 25.12.2017, 12:39)