34% der Personen mit Migrationshintergrund klagen über Diskriminierungen in der Schweiz

 

Die Schweiz ist ein Multikulti-Land. Mit 24,9% Ausländeranteil hat sie den zweithöchsten Wert in Europa. Der Löwenanteil der in der Schweiz lebenden Ausländer stammt vom selben Kontinent und kommt aus einem europäischen Land (86,5%). Die Schweiz gilt europaweit als ein Paradebeispiel gelungener Integration. Mittlerweile besitzen hierzulande bereits 36% der Gesamtbevölkerung über einen Migrationshintergrund.

Die Schweizer Gesellschaft ist längst ein Schmelztiegel verschiedenster Einflüsse und Kulturen. Was auch Kritiker auf den Plan ruft. Parteien wie in erster Linie die SVP instrumentalisieren diesen Umstand regelmässig und erfolgreich für den Stimmenfang. Und finden mediales Gehör. Eine Win-Win-Situation in Zeiten, wo Klickzahlen die harte Währung bilden. Die kolportierte Perspektive nicht selten plakativ und tendenziös.

Seitenwechsel. Das Bundesamt für Statistik (BfS) misst regelmässig die Chancengleichheit im Land, darunter auch wie viele Personen bereits Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht haben.

Das Ergebnis: 22.6% der Erwachsenen in der Schweiz haben mindestens eine diskriminierende und rassistische Erfahrung gemacht. Bei Personen mit Migrationshintergrund sind es gar 34.1%, bei der ausländischen Bevölkerung 32.4%, bei Personen mit Schweizer Staatsangehörigkeit 25.6%.

Inhalte:

Schweiz Land Flagge Karte

 

 

Diskriminierung in der Schweiz

Ein Viertel der Schweizer Gesamtbevölkerung wird bzw. wurde schon einmal diskriminiert

Bei Schweizern ohne Migrationshintergrund ist der Anteil von Diskriminierungsopfern drei Mal tiefer als bei Menschen mit Migrationshintergrund.

In der 2016 erstmals durchgeführten Erhebung des National Center of Competences in Research (NCCR) gaben «52% der Befragten aus Westafrika an, in den letzten 24 Monaten Diskriminierungserfahrungen gemacht zu haben, gegenüber je 42% der Befragten aus Portugal und aus Südamerika und deutlich geringeren Werten für die weiteren untersuchten Gruppen. 53% der Befragten mit Diskriminierungserfahrung aus Westafrika fühlten sich aufgrund ihres Migrationshintergrunds, ihrer Herkunft oder ihrer Nationalität diskriminiert, gegenüber 62% der Befragten aus Portugal und 78% der Befragten aus Südamerika.» (Quelle: EDI)


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Was versteht man unter Diskriminierung?

Diskriminierungen äussern sich vielfältig. Sie beziehen sich unter anderem auf die ethnische Herkunft (Nationalität + Sprache), körperliche Eigenschaften (Hautfarbe), die Religion (Glauben) oder andere Merkmale einer Person bzw. Personengruppe. Unter Diskriminierung versteht man die Praxis, Personen bestimmte Rechte zu verweigern, sie ungerecht oder intolerant zu behandeln, zu benachteiligen, zu demütigen, zu bedrohen oder zu gefährden. Eine Diskriminierung kann in den verschiedensten Formen auftreten, wie z.B. körperliche Gewalt oder psychische Gewalt.

 

Welche Arten von Diskriminierung?

Diskriminierungen werden unterschieden in:

  • Angriff auf die körperliche Integrität
  • Benachteiligungen und Diskriminierung
  • Verbale Äusserungen
  • Sachbeschädigungen
  • Verbreitung von Schriften bzw. Ton
  • Zuschriften
  • Rechtsextreme Versammlungen
  • sowie Andere

 

Wo wird am häufigsten diskriminiert?

Am häufigsten fühlen sich die Menschen bei der Arbeit, der Jobsuche, in der Ausbildung oder im Berufsalltag diskriminiert. Egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund.

 

Vertrauen ins Schweizer System:

Interessant ist auch folgende Feststellung, dass Menschen mit Migrationshintergrund ein 1,4-mal grösseres Vertrauen in das politische System haben als Schweizer ohne Migrationshintergrund.

Ganz allgemein geniessen die Schweizer Polizei mit 58.5% und Schweizer Gerichte mit 48.7% von der Gesamtbevölkerung ein durchaus grosses Vertrauen.

Weiterführende Informationen:
- Bericht der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (EDI)

Das schreiben andere:
- Ein Viertel der Migrationsbevölkerung klagt über Diskriminierungen (swissinfo)

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(Last updated: 17.12.2017, 22:01)