Jeder Flüchtling bringt nahezu 100% Rendite - doppelter Gewinn für die Volkswirtschaft

Jeden Euro, den EU-Staaten für Flüchtlinge ausgeben, bekommen sie innerhalb von fünf Jahren wieder doppelt zurück, besagt eine Studie der renommierten London School of Economics (LSE) - deren Forscher ein Viertel aller bisher vergebenen Nobelpreise in Wirtschaftswissenschaften einheimsten - und eine Untersuchung des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), dem grössten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitut. Flüchtlinge kurbeln die Wirtschaft an und sie sorgen für Wirtschaftswachstum in den Hauptzielländern. Zuwanderer «steigern die Nachfrage, stärken das Unternehmertum und wirken dem Fachkräftemangel entgegen». Unter einer Voraussetzung.

(Alle Quellenangaben finden Sie transparent am Ende des Artikels)

Die Rendite auf jeden für Flüchtlinge eingesetzten Euro liege bei nahezu 100%. Eine Traumrendite.


Flüchtlinge bringen der Volkswirtschaft nahezu 100% Rendite

 


Flüchtlinge kosten zweifellos Geld. Doch die Ausgaben der europäischen Länder bringen morgen doppelten ökonomischen Nutzen. LSE-Ökonom Philippe Legrain bilanziert: Der Gewinn, der an die Gemeinschaft zurückfliesst, sei enorm. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass ein Grossteil der Flüchtlinge erfolgreich in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft integriert werden.

«Viele Flüchtlinge schaffen schon nach wenigen Jahren einen Mehrwert für die deutsche Wirtschaft», erklärt Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

«Flüchtlinge werden oftmals als Bürde gesehen, die man gemeinsam tragen oder meiden möchte. Tatsächlich sind sie eine Chance, die man willkommen heissen sollte», so der Ökonom und Studienautor Legrain. Würden Flüchtlinge erfolgreich in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt integriert, können durch die Zuwanderung neue Arbeitsplätze und neue Unternehmen entstehen. Flüchtlinge würden die Produktivität und Löhne erhöhen. Die Forscher errechneten für die gesamte Europäische Union (EU) 0,25% Wirtschaftswachstum bis zum Jahr 2020 durch Zuwanderung. Sofern die Integration der Flüchtlinge gelingt.

Zum selben Schluss kam auch eine Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Die DIW-Ökonomen untersuchten den wirtschaftlichen Nutzen von Flüchtlingen und kamen zum Schluss, dass die Ausgaben des Staates «wie ein Konjunkturprogramm wirken» können. Dabei gingen die Wirtschaftsforscher von drei Szenarien inklusive Worst-Case-Szenario aus. Ein Basisszenario, ein optimistisches und ein pessimistisches Szenario.

Selbst im schlimmsten anzunehmenden Fall (worst-case) überstieg der Gewinn die anfänglichen Kosten.


«Selbst wenn viele Flüchtlinge aufgrund fehlender Qualifikationen kurzfristig vergleichsweise schlechte Aussichten am Arbeitsmarkt haben und diejenigen, die den Weg in eine Beschäftigung finden, oftmals unterdurchschnittlich produktiv sind, werden langfristig die positiven wirtschaftlichen Impulse für Deutschland die Kosten übertreffen.» (Quelle: Studie DIW Berlin)

«Auch die bereits in Deutschland lebenden Bürger werden langfristig von der Zuwanderung profitieren und ein höheres Pro-Kopf-Einkommen erzielen."

Das renommierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seinen Sitz in Berlin. Es ist das grösste deutsche Wirtschaftsforschungsinstitut und beschäftigt 334 Mitarbeiter, davon sind 139 Wissenschaftler. Es betreibt angewandte Forschung auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften sowie wirtschaftspolitische Beratung.


Die London School of Economics and Political Science ist eine 1895 gegründete staatliche Universität in London, spezialisiert auf Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Sie gilt in diesen Bereichen, sowohl was Forschung als auch Lehre anbelangt, als weltweit führend. Ein Viertel aller bisher vergebenen Nobelpreise in Wirtschaftswissenschaften entfallen auf Preisträger, die mit der London School of Economics in Verbindung stehen.

Die LSE-Studie wurde vom «Open Political Economy Network» und der «Tent Foundation» in Auftrag gegeben. Die Untersuchung basiert hauptsächlich auf Daten des Internationalen Währungsfondes (IWF).

Das schreiben andere:
- A humanitarian investment that yields economic dividends (London School of Economics)
- Integration von Flüchtlingen: eine langfristige lohnende Investition (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
- So viel Gewinn bringen Flüchtlinge den EU-Staaten (Welt)
- Traumrendite mit Flüchtlingen (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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(Last updated: 26.09.2017, 14:40)