Nestlé: Kanadas Wasser ist Gold wert

Nestlé hat es auf das kanadische Grundwasser abgesehen und sichert sich ein Wasserrecht nach dem anderen.

Denn Kanadas Wasser ist Gold wert, wie folgendes Beispiel zeigt.

Inhalte:

• Nestlés aggressiver Expansionskurs
• Kanadas Wasser ist Gold wert
• Das grosse Business in Ontario
• Einnahmen pro Tag
• Grösste Anlage
• Wassermenge
• Folgen
• Wellington kontert
• Widerstand wächst

Nestlé auf aggressivem Expansionskurs

Der Lebensmittelmulti forciert sein Wasserbusiness in Nordamerika zunehmend aggressiver. Neue Wasserrechte in Ontario, British Columbia, Arizona ... Nestlés Durst nach Trinkwasser ist unstillbar.

Aktuell setzt der Schweizer Lebensmittel-Konzern vor allem auch auf das Grundwasser in Kanada, dem flächenmässig zweitgrössten Land der Welt.

In den vergangenen 20 Jahren sind Nestlés Flaschenwasserverkäufe in den USA und Kanada um das Zehnfache gewachsen, von 400 Millionen US-Dollar auf über 4 Milliarden Dollar. Nestlé hat aggressiv Wasserressourcen in Gemeinden in ganz Nordamerika erworben. Sie haben entweder direkte Eigentums-, Leasing- oder andere Vereinbarungen, die es ihnen ermöglichen, Wasser aus 75 Quellen abzuschöpfen.

Wasser ohne Ende: Wer sich Wasserrechte sichert, für den gibt es in der Regel fast keine Begrenzung, wie viel Grundwasser er dem Boden entnehmen kann.

Strategie: Nestlé kauft in ganz Nordamerika öffentliches Wasser auf und verkauft es anschliessend der Öffentlichkeit zu einem 3000 bis 5000 Mal höheren Wert zurück, als sie ursprünglich für dieses Wasser bezahlt haben.

Kanadas Wasser ist Gold wert

Das grosse Business in Ontario:

In Nestlés Visier steht insbesondere Ontario, die grösste Provinz Kanadas. Hier versucht Nestlé mit allen möglichen Mitteln, die Kontrolle über das kanadische Grundwasser zu erlangen. Leider mit Erfolg. Wieder ist eine Stadt gefallen, Nestlé hat ihr die Wasserrechte streitig gemacht. Die Stadt ist nicht mehr imstande, ihrer Bevölkerung eine langfristige Trinkwasserversorgung zu garantieren. In der Not kaufen die Bewohner dann ihr eigenes Wasser teuer von Nestlé.

Einnahmen pro Tag:

Nestle hat zum Beispiel das Recht in der Provinz Ontario erworben, bis zu 4,7 Millionen Liter Wasser pro Tag zu abzupumpen. Das sind 1'241'608'646 Gallonen pro Tag, zu einem lächerlichen Preis von rund $ 17.44 CAD oder $ 13.31 USD.

$ 13,31 Dollar Kosten für 1,24 Millionen Gallonen Wasser. Pro Tag.

Lassen Sie das für einen Moment sacken ...

Gewinn: Nestle macht täglich potenziell $ 9,3 Millionen Dollar aus kanadischem Wasser - nur in Ontario! (Minus ihre Kosten) [Quelle]

Grösste Anlage:

Nestlé Waters Canada hat ihre grösste kanadische Wasserabfüllungs-Anlage in Aberfoyle, südlich von Guelph in der Provinz Ontario.

Wassermenge:

Hier pumpt Nestlé pro Tag 3,6 Millionen Liter kostbares Grundwasser in ihre Wasserflaschen.

Folgen:

Seit Nestlé das Grundwasser in Aberfoyle abpumpt, ist der Wasserpegel in vier Jahren um 1,5 Meter gesunken.

Wellington wehrt sich mit allen Mitteln

Wassermulti Nestlé beabsichtigte auch die Wasserrechte des Quellwassers in der Region Wellington zu sichern. Als die 30’000 Einwohner zählende Stadt der Provinz Ontario von Nestlés Absichten erfuhr, konterte die Gemeinde mit einem finanziellen Gegenangebot. Mit gutem Grund. “By 2041, we’ll be closer to 50,000 so protecting our water sources is critical to us.” Bürgermeister Kelly Linton bezeichnete Nestlés Gebot als aggressiv. Doch die Gemeinde warf alles in einen Topf und bot mehr für die Wasserrechte. “We put in more money than they did and we removed all conditions.” Über die genaue Höhe des Angebots möchte Linton keine nähere Angaben machen.

Widerstand wächst

Die Menschen vor Ort sind auf Unterstützung und den weltweiten Widerstand gegen Nestlé angewiesen. Im kanadischen Ontario etwa hat der Konzern gerade eine Quelle gekauft, die eigentlich eine Gemeinde für die Sicherung der Grundversorgung erwerben wollte. Dagegen protestieren nun aufgebrachte Bürger:«Stoppt Nestlés Profit aus dem Wassergeschäft», ist ihr Aufruf. Im unter Trockenheit leidenden Kalifornien klagen zudem Umweltgruppen, dass Nestlé Wasser aus einem öffentlichen Waldgebiet abpumpt, um es in PET-Flaschen zu verkaufen.

Die gute Nachricht: Der weltweite Widerstand wächst. Auch Ihr könnt, egal wo auf der Welt, mithelfen, Nestlés Vormarsch in Kanada zu stoppen. Ohne grossen Aufwand. Unterzeichnet die Online-Petition an die Adresse von Kathleen Wynne (kanadische Premierministerin) und erhebt Eure Stimme!

Hier geht es direkt zur Petition gegen Nestlé:
- Stoppen Sie Nestlé und schützen Sie sie Wasserversorgung der Bevölkerung

Weiterführende Information:
- Nestlé Aberfoyle Bottling Plant
- Water fight – you lose, big business wins
- How much money can Nestle make selling Canadian drinking water to USA?