Spiess-Hegglin reicht 70 Strafanzeigen gegen Glarner-Post auf Facebook ein

Jolanda Spiess-Hegglin zeigt 70 Hasskommentare unter SVP-Nationalrat Glarners Facebook-Post gegen nackte Juso-Frauen an.

Andreas Glarner säte mit seinem abschätzigen Post auf Facebook den Boden für Hunderte sexistische Kommentare. Und liess diese so stehen. Zahlreiche Kommentatoren vergriffen sich nicht nur im Ton, sondern überschritten die Grenze des Anstands deutlich. Manche Kommentare sind gar strafrechtlich relevant.

Spiess-Hegglin reicht Strafanzeige gegen Hasskommentare von Andreas Glarners Fb-Post ein

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Strafanzeigen wegen Ehrverletzung

Nun kommt die ehemalige Zuger Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin ins Spiel. Sie hat Erfahrungen mit Hasskommentaren in sozialen Netzwerken. Nach dem medial aufgebauschten Skandal rund um den K.O.-Tropfen-Fall erhielt sie immer wieder Hasskommentare und gar Drohungen. Doch Spiess-Hegglin wehrte sich erfolgreich und mutig. Sie ging gegen die Verfasser rechtlich vor. Nun schaltet sie sich auch in den Glarner-Fall ein. Sie machte über 100 Screenshots von Kommentaren und wird gegen rund 70 Kommentarschreiber eine Strafanzeige wegen Ehrverletzung einreichen.

«Dass man diese Frauen nachher als Objekt, als Frau beschimpft, als Menschen beschimpft und niedermacht, und eben auch wirklich strafrechtlich relevante Äusserungen macht, das geht einfach nicht. Das sind massive Grenzüberschreitungen», so Spiess-Hegglin gegenüber «TeleZüri».

Die betroffene Juso-Präsidentin Tamara Funiciello freut sich über die Strafanzeigen von Spiess-Hegglin. Sie bezeichnet die bösen Kommentare als Gewalt. Und erklärte gegenüber «TeleZüri»: «Ich lasse mich nicht treffen von Kommentaren von irgendwelchen fremden Leuten, wo offensichtlich ein Problem haben mit sich selber.»

SVP-Nationalrat Andreas Glarner findet es hingegen peinlich, dass Jolanda Spiess-Hegglin Facebook-Kommentatoren anzeigt: «Ich finde sie sollte einer anständigen Beschäftigung nachgehen, soweit sie das nicht schon macht, ich weiss es nicht. Und nicht ihre Zeit damit verbringen, Leute anzuzeigen. Das ist ja auch die Justiz ins Leere hinaus beschäftigen.» Ausgerechnet jener Glarner, der gegen seine Kritiker schnell mit Strafanzeigen droht resp. bereits mehrfach einleitete.


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(Last updated: 21.03.2017, 17:46 Uhr)