Zu hohe Medikamentenpreise in der Schweiz

Zu hohe Margen auf Medikamente-Preise machen +2 Krankenkassenprämien-Prozente aus: Die Schweizer zahlen 489 Millionen zu viel!

Apotheken, Ärzte und Spitäler sollen weniger am Verkauf von Medikamenten verdienen. So die Forderung des Krankenkassen-Verbandes Santésuisse. Die Margen müssten gesenkt und die Schweizer Prämienzahler entlastet werden.

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Medikamentenpreise: Schweiz vs. Ausland


Im direkten Vergleich zum Ausland zahlten die Versicherten in der Schweiz im Jahr 2014 total 489 Millionen Franken zuviel. Ganz allein wegen der hohen Margen auf Medikamente.

→ Das sind umgerechnet +2 Prämienprozente.

Der Ländervergleich:

Zu hohe Krankenkassenprämien wegen zu hoher Medikamentenmarge

Im Rahmen des internationalen Margenvergleichs wurden insgesamt 8500 Medikamente miteinander verglichen. Dabei berücksichtigte der Verband die neun Referenzländer Deutschland, Österreich, Frankreich, Niederlande, Belgien, Dänemark Grossbritannien, Schweden und Finnland.

Die Studie stützt sich somit auf genau jene Länder, auf die sich auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Preisfestsetzung beruft.

Ebenfalls in die Margen-Berechnung mit eingeflossen sind die unterschiedlich hohen Länderniveaus im Bereich der Löhne, Mieten, Zinsen und Medikamentenpreise.

Handelsmargen:

Angesichts dieser unglaublich hohen Summe fordert der Krankenkassenverband Santésuisse nun tiefere Handelsmargen auf Medikamente. Allein dadurch könnten jährlich 489 Millionen Franken eingespart werden, was den Prämienzahlern zugute käme (resp. kommen müsste).

 

Medikamenten-Margen


Definition: Als Marge gilt die Differenz zwischen Fabrikabgabepreis und Publikumspreis (ohne MwSt).

Profiteure: Medikamente haben im Jahr 2014 die Schweizer Grundversicherung mit rund 5,8 Milliarden Franken belastet. Von diesen 5,8 Mrd. sind 1,7 Milliarden Franken als Handelsmarge an die Apotheken, Ärzte und Spitäler ambulant geflossen. 

Anpassung der Marge gefordert:

Santésuisse fordert deshalb, dass sich die Margen "dem Durchschnitt der europäischen Vergleichsländer annähern" sollen. Und appelliert dabei an den Bundesrat, eine entsprechende Anpassung der Margen vorzunehmen. Hierfür ist eine Änderung der Verordnung nötig. Politisch ist dies jedoch kaum realistisch. Dafür ist → die Krankenkassen-Lobby zu stark und die gewählten Politiker zu schwach.

Höchste Zeit: Die letzte Anpassung der Margen liegt 10 Jahre zurück.

Quelle: 4. internationaler Margenvergleich.

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(Last updated: 20.10.2016, 19:36 Uhr)