Steigende Kriegsmaterialexporte Schweiz 2014 + 2015

Steigende Kriegsmaterialexporte der Schweiz im 2014 und 2015.

Trotz Neutralitätspolitik mischt die Schweiz bei Waffenlieferungen und im Rüstungsgeschäft mit ausländischen Militärs dick mit. Allen voran ist Indonesien einer der Hauptabnehmer von Schweizer Kriegsmaterial. Indonesien, ein Land, das nach wie vor die Todesstrafe kennt. Aber auch nach Saudiarabien, Bahrain und in die Vereinigten Arabischen Emirate liefert die Schweizer Rüstungsindustrie Kriegsmaterial. Länder, in denen nachweislich und gut dokumentiert Menschrenrechtsverletzungen begangen werden.

Kriegsmaterialexporte Warenwert: Die Schweiz exportierte im Jahr 2014 Kriegsmaterial im Wert von über 563,5 Millionen Franken. Das ist eine Exportsteigerung von mehr als 102 Millionen Franken gegenüber den Exporten im Vorjahr.

Die tatsächliche Zahl der Kriegsmaterialexporte dürfte in Wahrheit aber deutlich höher liegen. Siehe auch: Rüstungsexporte der Schweiz 4x höher als offiziell bekannt gegeben.

Hauptabnehmer: Die grössten Käufer von Schweizer Kriegsmaterial sind die beiden Länder Deutschland und Indonesien. Allein die indonesische Armee hat Waffenlieferungen im Wert von 121 Millionen Franken eingekauft. Ausserdem exportiert die Schweiz in den Nahen Osten. Allen voran nach Saudiarabien, das nachweislich vom Staat verordnete, systematische Menschenrechtsverletzungen begeht.

Kriegsmaterialexporte der SchweizIndonesien: Das muslimische Land ist hinter Deutschland der zweitwichtigste Rüstungskäufer-Kunde der Schweiz. Der Auftragswert des südostasiatischen Staates beträgt über 121 Millionen Franken an Kriegsmaterial. Ein Anstieg um plus 157'000 Franken im Vergleich zum Vorjahr. Dazu zählen unter anderem ein Fliegerabwehrsystem inklusive dazugehöriger Munition im Wert von 119 Millionen Franken. Ausserdem Exporte sogenannter Kleinwaffen wie Handwaffen, Faustfeuerwaffen sowie Waffen anderen Kalibers im Wert von über 2 Millionen Franken. Bereits im Vorjahr war die Bestellung der indonesischen Armee 121 Millionen Franken wert.

Deutschland: Nach wie vor wichtigster Kunde der Schweizer Rüstungsindustrie bleibt Ländernachbar Deutschland. Die Schweiz lieferte 2014 Kriegsmaterial im Wert von 187 Millionen Franken. Den grössten Anteil an der Bestellung der deutschen Armee machen Panzer und weitere gepanzerte Landfahrzeuge sowie Munition aller Art aus.

Saudiarabien: Von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen verurteilt werden die Kriegsmaterialexporte der Schweiz nach Saudiarabien. Hier werden vom Staat verordnete Menschenrechtsverletzungen begangen, systematisch und nachweislich gut dokumentiert. Trotzdem liefert die Schweiz Kriegsgüter an das menschenverachtende Regime. Der Kriegsmaterialexport nach Saudiarabien hat einen Wert von 12 Millionen Franken. Darunter Ersatzteile für Kleinwaffen und Fliegerabwehrsysteme mit einem Kostenpunkt von 3,9 Millionen Franken. Sowie besondere militärische Güter und unter anderem Simulatoren für Trainingsflugzeuge für 8,5 Millionen Franken.

Bahrain: Auch Rüstungsexporte von Kriegsmaterial in Länder wie Bahrain sind politisch sehr umstritten und ethisch ebenfalls höchst fragwürdig. Hierher exportierte die Schweiz Waffen im Wert von 14 Millionen Franken.

Vereinigte Arabische Emirate: Nicht minder umstritten sind Waffenexporte in die Vereinigten Arabischen Emirate. Auch hier lieferte die Schweizerische Rüstingsindustrie Kriegsmaterial für 14 Millionen Franken.

Schlussfolgerung: Eine durch und durch unverständliche Auffassung von "Schweizer Neutralität".

Quelle der Kriegsmaterialexporte: Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).

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Info Schweiz - ConvivaPlus.ch   Autor: Wirtschaft-Redaktion
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(Last updated: 11.09.2015, 14:41 Uhr)