Luftwaffe Schweiz - Die Schweizer Fliegertruppen

Schweizer Luftwaffe - Armee Luftstreitkräfte der Schweiz. Alles zur Fliegertruppe, Kampfjetpiloten und Luftflotte.

Geburtsstunde der Luftwaffe: Am 31. Juli 1914 war der Pilot und Kavallerie-Instruktor Theodor Real mit der Aufstellung einer Schweizer Fliegertruppe betraut worden – dieser Tag gilt als Geburtsstunde der schweizerischen Luftwaffe.

Als Bestandteil der Streitkräfte (siehe: Schweizer Armee) sorgt die Luftwaffe für die Luftverteidigung der Alpenrepublik – allerdings nicht ohne Zweifel. So sind Diskussionen über die Flugzeugbeschaffung immer wieder ein neuralgischer Punkt.

Inhalt:





Die Aufgaben der Schweizer Luftwaffe


Von der offiziellen Website der Schweizer Luftwaffe über das neue "Historische Lexikon der Schweiz" bis zu Wikipedia – Auskünfte über die Ausrüstung und die Strukturen der Schweizer Luftwaffe stehen Interessierten schnell und unkompliziert zu Verfügung.

Die Betrachtung der Aufgaben nach dem Ende des Kalten Krieges zwischen den politischen Systemen ist dagegen wichtig für das Verständnis der schweizerischen Luftstreitkräfte.


Luftwaffe im Kalten Krieg


Während der Zeit des Kalten Krieges hatte die Luftwaffe die hauptsächliche Aufgabe, Aufklärungsaufträge zu realisieren. Mirage-Aufklärer konnten Ziele bis zu einer Entfernung von 300 Kilometern über die Grenzen der Schweiz erfassen. Nach ihrer jeweiligen Rückkehr lieferten sie den Erdkampfverbänden der Schweizer Armee die entsprechenden Bilddokumente.

Luftwaffen-Flotte: In diesen Jahren gab es ein komplettes Regiment von Jägern, denen die Bombardierung erfasster Ziele möglich war. Demzufolge bestanden die beiden Schlüsselfunktionen in der operativen Überwachung bis zu 300 Kilometer rund um die Schweiz und in den eigentlichen Kampfoptionen.

Damals dauerte die Analyse der der gelieferten Bilder noch relativ lange. Stundenlangen Auswertungszeiten stehen heute elektronische Auswertungszeiten von wenigen Minuten gegenüber.


Die Schweizer Luftstreitkräfte heute


Heute hat die Luftwaffe einen neuen Aufklärungsauftrag. Er wird flankiert von diversen Diskussionen um die Beschaffung moderner Kampfflugzeuge, wie den Saab JAS 39 Gripen. Zuletzt mündeten Volksentscheide in die Ablehnung der Kampfjetbeschaffung – einerseits der immensen Kosten wegen und nicht zuletzt auch, weil die Hauptbedrohungen nach dem Ende des Kalten Kriegs weggefallen sind.


Luftraum-Bedrohungen der Schweiz

 

Geopolitische Situation: Heute befindet sich das Land in einer guten geopolitischen Lage – ringsum in Syrien, Libyen, Irak oder in der Ukraine gibt es aber verschiedene Kriege mit teilweise immensen Verlusten.

Die Ruhe in Zentraleuropa kann schnell kippen – 20, 30 Jahre vorausschauen kann niemand. Schon innerhalb der letzten Jahrzehnte hatte es eindrucksvolle Überraschungen für die Schweiz gegeben: So war die Eidgenossenschaft bei jedem der vergangenen Weltkriege an einem verteidigungspolitischen Tiefpunkt. So musste General Henri Guisan die Armee der Schweiz zwischen 1939 und 1943 erst einmal fit machen – ein Kraftakt, der normalerweise mehr als 10 Jahre Zeit benötigt hätte.

Neuralgische Punkte: Aufgabe der Armee ist es heute, die Schweiz kontinuierlich vor derartigen Überraschungen zu beschützen. Dabei geht es heute in erster Linie um die Verteidigung der schweizerischen Infrastruktur.

Dabei kommt es darauf an, die wenigen Knotenpunkte zu schützen, die als Steuerungszentralen funktionieren – allen voran die Cyberwelt. Denn was nützt den schweizerischen Streitkräften der Besitz der modernsten Kampfflugzeuge FA-18 Hornet auf dem Flugplatz Meiringen, wenn sich dessen Toranlagen nicht mehr öffnen lassen, weil irgendjemand die sensible Steuerungssoftware erfolgreich attackiert hatte? Oder wie wäre es mit einem flächendeckenden Stromausfall über 3 Tage?

Hier beginnen die neuen Aufklärungsaufträge, die auch denen klar werden sollten, die keinerlei Bedrohungen mehr erkennen können und die Modernisierung des Kampfflugzeugbestandes ablehnen.

 

 

Die Armeedrohnen der Schweiz


Neben Kampfjets sind auch Drohnen ein international probates Mittel zur Luftwaffen-Aufklärung. In der Alpenrepublik ist aber auch der Bestand an Drohnen gering: Das Schweizer Modell fliegt gerade mal 80 Kilometer über die Landesgrenzen hinaus – im Kriegsfall würde die Eidgenossenschaft hypothetisch aus mehreren Hundert Kilometern Entfernung attackiert werden. - Mehr zum Thema: Neue Armeedrohnen der Schweiz aus Israel.


Luftraum-Bewachung durch die Luftwaffe


Dazu sieht sich die Schweizer Luftwaffe der besonderen geopolitischen Lage des Landes wegen Tag für Tag mit verschiedenen luftpolizeilichen Identifizierungsaufgaben konfrontiert: So gibt es aus einer Anzahl von 3'500 Überflügen täglich jeweils einen nicht identifizierten Vorgang. Denkt man an den Terroranschlag von 9/11, wird die Bedrohung aus nicht eindeutig identifizierten Flugzeugen klar.

Flugobjekte identifizieren: Zur Klärung der Identität steigen die jeweils nächstliegenden Flugzeuge auf, um den Flugzeugtyp und die Immatrikulationsnummer zu überprüfen.

 

Die Schweizer Luftpolizei


„Probings“ sind Militärflugzeuge, die die Schweiz überfliegen, um deren Aufmerksamkeit zu testen. Sie werden von der Luftwaffe abgefangen.

Zu den luftpolizeilichen Aufgaben zählt beispielsweise auch die Rettung von Passagierflugzeugen mit Technikproblemen. Im Zusammenhang mit einer „Partnership for Peace“ mit der NATO bestehen bilaterale Abkommen zur Sicherung internationaler luftpolizeilicher Aufgaben. Auf dieser Grundlage können bestimmte Aufgaben auch grenzüberschreitend gelöst werden. Die Kooperation mit den Nachbarländern Frankreich, Deutschland und Italien ersetzt allerdings nicht eine starke Schweizer Luftwaffe.


Das Dach der Armee


Wer in der Schweiz vom Verteidigungsauftrag der Luftwaffe redet, gilt schnell als Betonkopf. Andererseits wünschen sich Abstimmungen und Umfragen zufolge rund 73 Prozent der Bürger den Schutz durch eine robuste Armee – und die braucht ein solides Dach: die Schweizer Luftwaffe. Mit Kampfjet-Bereitschaft zu Bürozeiten.

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(Last updated: 08.12.2014, 06:21 Uhr)

Info Schweiz - ConvivaPlus.ch  Autor: Swiss Info - Redaktion auf ConvivaPlus.ch
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