Kapitalsteuer Schweiz (Unternehmen, Stiftung, Verein)

Nicht nur natürliche Personen sind in der Schweiz steuerpflichtig, sondern auch juristische Personen.

Natürliche Personen (Menschen) unterliegen der Einkommenssteuerpflicht, während juristische Unternehmen eine Kapitalsteuer zahlen müssen.

Unter die Kapitalsteuerpflicht fallen in der Schweiz alle Unternehmen, die nach Definition des Gesetzgebers eine Kapitalgesellschaft sind.

Dazu gehören:


Inhalt:


Steuersatz der Kapitalsteuer


Die Kapitalsteuer in der Schweiz wird von den Kantonen und den Gemeinden erhoben und ist somit keine Bundessteuer. Die Kantone und Gemeinden können den Steuersatz für die Kapitalsteuer selbst bestimmen.

Derzeit liegt der Steuersatz für Unternehmen je nach Gemeinde und Kanton in der Schweiz zwischen 0,3 und 7,0 Prozent.

 

Die Kapitalsteuer in der Schweiz


Die Kapitalsteuer ist eine sogenannte proportionale Steuer. Dies bedeutet, dass jedes Unternehmen den gleichen Steuersatz bezahlt (vgl. Flat Rate Tax Steuer) und je nach Einkommen die Steuerlast proportional also gleichmässig ansteigt.

Während für natürliche Personen die Einkommenssteuer progressiv ansteigt (siehe progressive Steuern), gilt für die juristischen Personen eine Einheitssteuer.

 

Die Kapitalsteuer für Unternehmen

Die Kapitalsteuer wird auf Grundlage des steuerbaren Eigenkapitals erhoben.

Bei den Kapitalgesellschaften und den Genossenschaften bezieht sich das steuerbare Eigenkapital aus dem eingezahlten Kapital (Grund- und Stammkapital), den offenen und stillen Reserven.

Bei Kapitalgesellschaften ist die Einzahlung eines Grund- bzw. Stammkapitals Voraussetzung für die Gründung. Stille Reserven bilden sich durch den versteuerten Gewinn der Vorjahre.

 

Kapitalsteuer bei Stiftungen und Vereine

Für die Stiftungen und Vereine gilt eine andere Definition des steuerbaren Eigenkapitals. In diesem Fall entspricht es dem Reinvermögen.

Das Reinvermögen wird in der Bilanz ermittelt und ist der Betrag des ausgewiesenen Vermögens abzüglich der bestehenden Verbindlichkeiten.

Diese Berechnung kann man mit dem Vorgehen bei natürlichen Personen vergleichen, bei denen das steuerbare Einkommen ähnlich ermittelt wird.

 

Kantone und Gemeinden

Durch die Festlegung der Kapitalsteuer seitens der Gemeinden und der Kantone, kann das Steuerrecht in diesem Fall lenkende Funktion haben. Erhöhen einzelne Gemeinden den Steuersatz, ist eine Abwanderung der Unternehmen in andere Gemeinden möglich.

Andererseits benötigen die Gemeinden und die Kantone die Einnahmen aus der Kapitalsteuer.

Tiefe Kapitalsteuer in der Schweiz

Im europäischen Vergleich ist jedoch selbst der höchste Steuersatz von 7% sehr gering. Das Kapital der Unternehmen wird in den Nachbarländern wesentlich höher versteuert als in der Schweiz.

Einmal mehr zeigt sich an diesem Beispiel, warum die Schweiz allgemein auch als "Steuerparadies" bezeichnet wird.

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Wojtek Bernet   Autor: Wojtek Bernet auf ConvivaPlus.ch
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