Progressive Steuern in der Schweiz

In der Schweiz wird die direkte Bundessteuer progressiv erhoben.

Dies bedeutet konkret, dass der Steuersatz in Abhängigkeit zu dem versteuernden Einkommen steigt. So zahlt z.B. ein Manager, der das 10-fache eines Angestellten verdient, nicht 10 Mal höhere Steuern, sondern einen Betrag der 20 Mal so hoch ist wie die Steuerschuld des Angestellten.

Generell gibt es bei der Steuerprogression drei Arten:

  • die lineare Progression,
  • die Stufenprogression
  • oder indirekte Progression.

In der Schweiz gilt allgemein die Stufenprogression.

Für jedes steuerbare Einkommen (Betrag, auf dem die Steuer angerechnet wird) gibt es einen bestimmten Steuersatz. Diese sind in den Progressionstabellen festgelegt und dokumentiert.

Inhalt:



Progressive Besteuerung in der Schweiz


In der Schweiz gibt es die Bundessteuer. Diese wird einerseits vom Bund, andererseits von den Kantonen und den Gemeinden erhoben (siehe auch Steuerübersicht Schweiz).

Da die Kantone die Progressionsstufen jedoch unabhängig und selbstbestimmt festlegen können, ist innerhalb der Schweiz ein Steuerstreit ausgebrochen - der sogenannte Steuerwettbewerb oder das Buhlen um die Betuchten und Begüterten mit Niederlassung in der Schweiz.


Grundfreibeträge und Progressionsstufen


So gibt es in den unterschiedlichen Kantonen auch verschiedene Progressionsstufen und verschiedene Grundfreibeträge. Als Grundfreibetrag bezeichnet man die Grenze, bis zu der das steuerbare Einkommen steuerfrei bleibt, z.B. 6700 Franken für Alleinstehende im Kanton Zürich.

 

Steuersatz progressive Steuern


Bei der progressiven Steuerverteilung wird nicht ein Steuersatz auf das gesamte Einkommen angewendet, sondern es wird in einzelne Teile zerlegt.

Als erstes muss ermittelt werden, wie hoch der Grundfreibetrag ist. Auf diesen fallen wie erwähnt keine Steuern an. Dann geht man nach Tabelle vor und besteuert das Einkommen mit dem entsprechenden Steuersatz.


Einheitssteuersatz für Reiche


Um sehr wohlhabende Steuerzahler nicht zu vertreiben, begrenzen viele Schweizer Kantone die Steuerprogression bei einem bestimmten Betrag, oder entschliessen sich sogar für einen Einheitssteuersatz.

Bei dem Einheitssteuersatz bleibt der Steuersatz gleich, unabhängig vom steuerbaren Einkommen. Dadurch verlieren die Kantone und der Bund einiges an Steuereinnahmen.


Kritik an progressiven Steuern


Kritiker, hierbei ist besonders die Sozialdemokratische Partei SP hervorzuheben, wenden sich entschieden gegen diese Praxis progressiver Besteuerung. Dennoch halten die Gemeinden in der Schweiz weiterhin an dieser progressiven Steuerpraxis fest.

Die Gemeinden fürchten den Verlust der gesamten Steuereinnahmen, wenn die Steuern zu hoch und damit unattraktiv werden. Die Befürchtung ist Steuerflucht in ein anderes Kanton, oder gar ins Ausland. Dies ist jedoch eine unbegründete Angst bzw. kein belegtes Argument, da eine Studie aufzeigt, dass Reiche sehr wohl bereit sind, mehr Steuern zu zahlen (lesen Sie auch: Höhere Steuern - Reiche bleiben auch ohne Pauschaltsteuer).

Steuerparadies Schweiz


Trotz der innenpolitischen Diskussionen innerhalb der Schweiz, gilt das Alpenland im Ausland als Steuerparadies.

Die recht niedrigen Steuersätze sind anziehend für wohlhabende Privatpersonen und Unternehmen. Viele ausländische Prominente und Sportler haben aus diesem Grund ihren Wohnsitz in die Schweiz verlegt.

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Wojtek Bernet   Autor: Wojtek Bernet auf ConvivaPlus.ch
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