Numerus Clausus Geisteswissenschaften Sozialwissenschaften

Droht dem Studium der Sozial- und Geisteswissenschaften an der Universität bald ein Numerus Clausus 2013, um die Zahl der Studentinnen und Studenten zu reduzieren? So zumindest sieht es der Erziehungsdirektor der deutschen Schweiz namens Christian Amsler von der FDP. Rückenwind erhält Amsler wie nicht anders zu erwarten von der Economiesuisse, die sich seit jeher gegen gleiche Bildungschancen ausspricht und für ein rein renditeorientiertes Studieren stark macht.

Begründet wird die Numerus Clausus Massnahme für das Studium in Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften mit der stetig wachsenden Zahl der Studierenden für diese Studienrichtungen. Laut Amsler hat die Studentenzahl in diesen Fakultäten seit dem Jahr 1995 deutlich zugenommen, in einem Bereich in dem vergleichsweise nur weniger Jobs angeboten und nachgefragt werden. Nun preschen der oberste Erziehungsdirektor der Deutschschweiz mit Support der millionenschweren Economiesuisse gegen die freie Studienwahl in der Schweiz vor und möchten für die Sozial- und Geisteswissenschaften den Numerus Clausus einführen.


Economiesuisse will mit Numerus Clausus Bildungszugang nur für ihresgleichen


Bislang gilt in der Schweiz der Numerus Clausus hauptsächlich für das Medizin Studium an Schweizer Universitäten. Beide, sowohl Amsler als auch der Wirtschaftsdachverband Exonomiesuisse, der erst kürzlich mit bezahlten und manipulierten demokratiefeindlichen Meinungen zur Abzocker-Initiative von sich Reden machte, sprechen der freien Studienwahl in der Schweiz ihre Daseinsberechtigung ab und fordern eine Umverteilung. Allerdings eine Umverteilung nicht im Sinne des Kapitals und der Reichtümer, sondern der Studierenden. Studenten werden zu Waren und Ressourcen, die man beliebig umtopfen und in gewinnbringendere Studienrichtungen pflanzen kann.

Numerus Clausus Studium GeisteswissenschaftenWer keinen Gewinn verspricht, dem sollte das Studium am besten gleich verwehrt und die Uni-Pforten verschlossen bleiben.

Die Economiesuisse fordert, dass die Universitäten ihre Studentinnen und Studenten selber auswählen, die Studium Wahl also nicht mehr bei den Studierenden liegt. Mit dem Numerus Clausus für Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften und bald wohl für weitere Studienrichtungen, Bewerbungsgespräche, Aufnahmeprüfungen etc. soll eine möglichst "qualitative Studentschaft im Sinne der Wrtschaft" also ihresgleichen gewährleistet werden.


Oberster Rektor spricht Economiesuisse Weitsicht ab und kritisiert Numerus Clausus


Dieser Meinung entgegen stellt sich der oberste Rektor der Unis in der Schweiz. Antonio Leoprieno, seines Zeichens Präsident der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten kritisiert die ökonomische Einschätzung als keine zukunftsweisende, sondern nur momentan Einschätzung. Dabei betreffe die aktuelle Ausbildung der Studentinnen und Studenten die Entscheidungsträger der nächsten Generation.

Gegen den Numerus Clausus und für die freie Studienwahl

Auch die Studentschaft setzt sich gegen einen Numerus Clausus bei den Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften zur Wehr. Die Medien wiederum berichten unkritisch und geben der Economiesuisse für ihr Vorhaben noch die geeignete Plattform.